Allgemeines
Bericht zu Digitalpatenschaften
Thomas Frank hat beides und darüber hinaus auch noch ein Faible für Technik. Seit einem halben Jahr setzt er sich gemeinsam mit drei weiteren Digitalpaten dafür ein, Senioren dabei zu helfen, ihr Handy sinnvoll zu nutzen.
Walter Rinke hat es bislang nur zum Telefonieren gebraucht, dank der Unterstützung seines Mentors kann er jetzt Fotos aufnehmen und verschicken, What`Apps verschicken und im Urlaub nach der besten Route, nach Sehenswürdigkeiten und Restaurants per Smartphone suchen.
Das Projekt „Digitalpaten“ wird von Simon Büscher von der Leitstelle „Älter werden in Ahlen“ betreut. Er weiß aus vielen Telefonaten, wie groß der Bedarf, aber auch die Hemmschwelle ist, fremde Hilfe anzunehmen. Die Mentoren arbeiten unentgeltlich und ehrenamtlich.
In der Familie Rinke ist Thomas Frank im vierzehntägigen Rhythmus. „Das Ehepaar ist sehr wissbegierig und lernt schnell“, gibt der Mentor ihm und seiner Frau Margret gute Noten. Und er freut sich bei jedem Treffen mit ihnen über den Lernerfolg. „ Ich bekomme hier große Wertschätzung, das ist mein schönster Lohn“, sagt der Banker im Ruhestand
Wer seine heimischen Türen nicht öffnen möchte, der kann seine „Handy-Nachhilfe“ auch in Räumen der Stadtbücherei oder VHS bekommen. Und einmal im Monat lädt die Familienbildungsstätte zu einem „Digitalen Café “ein, in der Fragen rund um das Smartphone besprochen und geklärt werden können. „Digitale Teilhabe ist heute auch für Senioren wichtig“, erklärt Thomas Frank und hat für seine in Bremerhaven wohnende Mutter ein Tablet eingerichtet, damit die 86Jährige für ihre Zeitung nicht mehr zum Briefkasten laufen muss.
Die Hilfe zur Selbsthilfe ist auf einen Zeitumfang von sechs bis acht Stunden begrenzt, kann bei Bedarf aber verlängert werden. Neben Thomas Frank setzen sich auch Thomas Hamacher , Gerd Mossakowski und Werner Schneider dafür ein, Senioren für den Umgang mit dem Smartphone fit zu machen. Die Vorgehensweise schildert Thomas Frank so: „erklären, vormachen und nachmachen lassen“, und dann heißt es vertiefen und üben, üben , üben bis zum nächsten Mal. „ Früher gab es die Brieftaube, dann die e-mail und jetzt den Kontakt über Whats` App“, schmunzelt Simon Büscher. Bewusst mit dem Handy umzugehen und die Funktionen ohne Angst, aber mit Respekt kennenlernen, das haben die Mentis bei ihren Mentoren gelernt. Und wenn dann noch Fragen bleiben!? „Sie dürfen mich jederzeit anrufen“, bieten sie weitere Hilfe und Unterstützung an. Weitere Informationen gibt Simon Büscher unter der Rufnummer 02382 59450.
Foto und Bericht:Angelika Knöpker