Gedanken zum Sonntag

Als junge Religionslehrerin fand ich in einem Buch eine Geschichte mit der Überschrift: „Meine Lehrerin glaubt an Gott.“

Da gibt es einen Jungen, der mit seinen Eltern umziehen muss. Von der Stadt aufs Land. Seine Eltern sind konfessionslos, glauben nicht an Gott und vermitteln das auch so ihrem Sohn.

Auf dem Land gibt es nur eine Angebotsschule. Der Junge nimmt an allen Fächern teil, auch am Religionsunterricht. Die Eltern haben nichts dagegen. Im Religionsunterricht hört er zum ersten Male von christlichen Werten, die hinter Weihnachtsbaum und Ostereiersuchen stecken.

Er ist begierig, mehr zu erfahren und bittet seine Lehrerin, ihm noch mehr von Gott und Jesus zu erzählen. Von all dem berichtet er seinen Eltern. Die Eltern sehen das locker und sagen: „Lass sie nur reden, für uns existiert Gott nicht“. Aber er nimmt das nicht so locker. Er schaut sie traurig und verwirrt an und entgegnet: „Aber meine Lehrerin glaubt an Gott.“

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Nach einer Beerdigung fragte mich ein Freund: „Glaubst Du an Gott und an die Auferstehung der Toten?“ Ich antwortete ihm: „Es ist nicht so, dass ich nicht auch meine Zweifel habe, aber ohne diesen Glauben möchte ich nicht leben.“ „Ich beneide Dich“, sagte er und schaute auf den Boden.

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Ein berühmter Wissenschaftler lief eines Tages aufgeregt durch den Garten auf seinen Nachbarn zu und rief: „Ich weiß jetzt, dass es Gott gibt. Er ist in jedem Genie. Mozart, z.B., Mozart hat mich überzeugt. Er ist mein Gottesbeweis. Gott gibt es.“

Philosophen, Wissenschaftler, Theologen haben sich an diese Frage gewagt: Gibt es Gott?

Den endgültigen Beweis, dass es Gott gibt, hat uns keiner vorlegen können. Ebenso wenig wie das Gegenteil.

Und so will ich von einer Begegnung erzählen, die ich in den 70iger Jahren an der Paul-Gerhardt-Schule hatte. Und so wie die Geschichte „Meine Lehrerin glaubt an Gott!“ sitzt sie immer noch auf meiner Schulter.

Ich habe Pausenaufsicht und viele Kinder turnen um mich herum. Dann löst sich Elke aus einer Gruppe, kommt auf mich zu und nimmt meine Hand.

„Frau Blomberg, ich muss Dir was sagen!“

„Ja, Elke, was denn?“

„Meine Schwester hat mir bewiesen, dass es Gott gibt.“

„So...?“

„Ja! Ute hat zu mir gesagt: - Elke, kannst mir glauben, Gott gibt’s - .“

Ilse Waltraut Blomberg (Lehrerin an der Paul-Gerhardt-Schule von 1969 bis 1978)

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