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Glauben und Kirche

Gedanken zum Sonntag


von unserer Gastautorin Ilse W. Blomberg........." Die ausgebreiteten Arme des Christo Redentor "

Die ausgebreiteten Arme des Christo Redentor

Im digitalen Gottesdienst, den Pfarrer Georg Aßmann am 5. Juli 2020 in der Ludgerikirche hielt, nahm er uns mit in seine Erinnerung an Besuche bei einem befreundeten Priester in Brasilien. Er stellte uns in Wort und Bild die Christusstatue in Rio de Janeiro vor und welche Bedeutung sie für ihn hat:
„Jedes Mal, wenn ich in Rio de Janeiro landete, kam es mir vor, als empfange mich der Christus mit offenen Armen.“

Anlass für seine Erinnerung waren die Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium11, 28 – 30.

Vers 28: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde Euch Ruhe verschaffen.

Durch seine Predigt wurde mir einmal mehr bewusst, dass die offenen Arme des Christo Redentor (Christus, der Erlöser) über meinem Sohn im Jahre 2003 ausgebreitet waren und ihn behütet und beschützt haben.

Es war im Juni des Jahres 2003. Mein damals 27jähriger Sohn Hans Kristian begleitete als Rundfunkmoderator eine Schulklasse aus Stuttgart auf ihrer Klassenfahrt nach Rio. Die Schüler und Schülerinnen waren in Familien untergebracht. Mein Sohn begleitete ihr Programm und berichtete darüber. Dazwischen hatte er aber auch viel Freizeit. So beschloss er, einen Tag für sich allein zu nutzen.

Er erzählt: „ Ich bin mit der Standseilbahn auf den Berg Corvado hoch zum Christusdenkmal gefahren. Und obwohl ich ein Rückfahrticket hatte, entschied ich mich, den Weg abwärts zu Fuß zu gehen. Der Abstieg dauerte länger, als ich dachte und es wurde schnell dunkel, da ich im Bergschatten ging und die Sonne schnell auf der anderen Seite verschwand. Ich ging lange im Dunkeln durch den Wald. Ich schätze mehr als 1 Stunde. Dann entdeckte ich erste Hütten. Ein junger Brasilianer kam auf mich zu und sprach mich auf englisch an. Er warnte mich, ich solle nicht mehr weiter gehen, da ich mich am Rande einer Favela befinde und das sei für mich gefährlich. Er fragte mich, ob ich ein Taxi wolle, er würde eins besorgen und ich solle hier auf ihn warten. Nach einiger Zeit kam er mit einem Moped zurück. Ich setzte mich hinten drauf und er fuhr mich durch die Hüttensiedlung hindurch bis zu einer belebten Straße mit einer Busstation. Die Fahrt hat ungefähr 15 Minuten gedauert.

Meinem Helfer konnte ich nur mit wenig Bargeld danken, aber er verabschiedete mich lachend und winkend. Ich stieg in einen Bus Richtung des Zentrums und erreichte wieder mein Hotel.“

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Ich wünsche Ihnen einen Sonntag voll guter Erinnerungen. Erinnerungen an Lebensereignisse, in denen Sie behütet und beschützt wurden.

Ihre Ilse Waltraut Blomberg

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Ilse W. Blomberg