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Bildung

Esperanto – Der Traum von der Völkerverständigung

Ein Schüler erfindet eine Sprache……mit ihr sollten sich Menschen aller Nationen verständigen können…..das war sein Traum. Die Welt-Geschichte hat sich jedoch anders entschieden

Ein Schüler erfindet eine Sprache……mit ihr sollten sich Menschen aller Nationen verständigen können…..das war sein Traum. Die Welt-Geschichte hat sich jedoch anders entschieden.

 Im 19. Jahrhundert in der kleinen Stadt Byalistik in Polen ging es zu wie beim Turmbau zu Babel. Hier lebten Polen, Litauer, Deutsche, Russen und Juiddisch sprechende Juden nebeneinander. Keiner konnte den anderen verstehen und deshalb gab es immer wieder Reibereien untereinander.

Der Schüler Ludwig Zahmenhof wollte das ändern. In seiner freien Zeit begann er damit, eine Sprache auszuarbeiten, die leicht erlernbar ist und in der sich Menschen verschiedener Nationalitäten verständigen können. Ihm kam seine Sprachbegabung und sein Umfeld dabei zugute. Die Mutter sprach Jiddisch, der Vater meist Russisch und einige seiner Freunde waren mit der polnischen Sprache aufgewachsen. In der Schule lernte er Latein, Englisch und Griechisch. Da ihm das noch nicht genug war, nahm er noch zusätzlich Unterricht in Hebräisch, Deutsch und Französisch.

Er wusste also ganz genau, welche Schwierigkeiten beim Erlernen einer Fremdsprache vorhanden sind. Um diese Schwierigkeiten auszuschalten, sollte "seine" Sprache nach folgenden Gesichtspunkte ausgerichtet sein:

  • Die Vokabeln sollten abgeleitet sein von Wörtern aus verschiedenen Sprachräumen, damit das Erlernen der neuen Wörter vielen Menschen leichtfällt.
  • Die Wörter sollten so geschrieben werden, wie man sie auch spricht
  • Die Grammatik sollte sich auf das Notwendigste beschränken

Im Jahre 1887 war es dann soweit. Die neue Sprache war fertig ausgearbeitet. Ludwig Zamenhof veröffentlichte sie unter dem Decknamen "Dr. Esperanto". "Esperanto" heißt in der neuen Sprache "ein Hoffender". Damit drückte er seine Hoffnung aus, dass sie sich zu einer Weltsprache entwickelt und dem Frieden dient.

Esperanto fand schnell Zuspruch. Besonders junge Menschen fanden es gut, sich auf der ganzen Welt in einer Sprache unterhalten zu können.

So wurde am 28. April 1908  der Esperanto-Weltbund (Universala Esperanto-Asocio) gegründet, in dem bis heute Menschen organisiert sind, die Esperanto sprechen. 

Doch schon bald nahm der 1. Weltkrieg die Illusion vom Frieden. Das Erlernen der "Weltsprache" galt plötzlich als unpatriotisch. Nach dem 1. Weltkrieg bis in die 30iger Jahre konnte der Weltbund wieder Zuwachs registrieren. Esperanto konnte sich dennoch nicht zu einer Weltsprache entwickeln. Die englische Sprache hat den Platz eingenommen, den Ludwik Zamenhof sich für "seine" Sprache erträumt hatte.

Esperanto ist inzwischen zu einer Lebenseinstellung geworden. Interesse an fremden Menschen und Kulturen ….darum lernen auch heute noch Menschen Esperanto. Ungefähr 2 Millionen Menschen sprechen diese Sprache….darunter Weltenbummler und Brieffreunde……..bestimmt wird auch so manche eMail in Esperanto geschrieben ????