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Das Erzgebirge ist eine Reise wert
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Bedingt, durch einen Kur-Aufenthalt auf der tschechischen Seite des Erzgebirges, habe ich mir die Schönheiten der Landschaften näher betrachtet und viele interessante Eindrücke gewonnen
Die Schönheiten der Landschaften erschliessen sich einem,wenn man über Annaberg-Buchholz weiter nach Oberwiesenthal fährt und die Grenze nach Tschechien überschreitet. Man hat eine wunderschöne Aussicht über die Landschaft des Erzgebirges.
Durch das Schengener Abkommen wurde sichergestellt, dass keine personellen Grenzkontrollen mehr statt finden. Die Kontrollstellen wurden entfernt und man fährt oder wandert von einem Land in das andere.
Auf der deutschen Seite ist die Aussicht auf den Fichtelberg (1215m) und auf tschechischer Seite erhebt sich der Klinovic (Keilberg 1244m). Das sind die imposantesten Eindrücke der vielen Erhebungen.
Es ist auch die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen.
Der tschechische Ort Bozi Dar (Gottesgab) ist ein touristisch erschlossener Ort, besonders für Wintersportler, genau wie, auf deutscher Seite, Oberwiesenthal. Es erstrecken sich wunderschön anzusehende Wälder und Wiesenlandschaften, wo man Blau- und Preiselbeeren findet und andere Früchte des Waldes. Es empfiehlt sich aber, die Beeren gut zu waschen, damit keine Übertragung des Fuchsbandwurmes erfolgen kann.
Wenn man der Straße weiter folgt über Serpentinen hinab, kommt man nach Jachymov (Joachimsthal). Dort sammelt sich radonhaltiges Wasser in den ehemaligen Bergwerksstolln, die den Ort für Rheuma- und Arthrosepatienten, als Kurort, interessant machen.
Das hat sich bis in die saudischen Emirate herumgesprochen und man sieht dort viele Gäste aus dieser Region.
In Joachimsthal steht eine alte Kirche, die dem heiligen Joachim geweiht ist, dem Vater der Gottesmutter Maria. Der Pedant der Kirche, allerdings viel größer, steht in Annaberg. Sie ist der heiligen Anna geweiht, der Mutter Marias. So entstanden die Ortsnamen Joachimsthal und Annaberg. Eine interessante Führung durch die Kirche St. Anna lässt die Spuren der Vergangenheit in dem restaurierten Gotteshaus in anderem Licht erscheinen.
Übrigens….auf dem Bild ist folgender Spruch von Christoph Kuhn zu lesen:
Die Kirchenmaus
Die arme Kirchenmaus trat aus der Kirche aus.
Sie fand nichts mehr zu Essen vor
und schlüpfte durch ein Loch im Tor.
Doch erst warf sie noch einen Blick
ins leere Kirchenschiff zurück,
entdeckte unter einer Bank
zwei alte Kekse. Gott sei Dank!
so dachte sie, der Schmaus ist mein!
Dann trat sie schleunigst wieder ein.
Das Erzgebirge ist ja auch bekannt durch seine vielen Schnitzereien, die besonders zur Weihnachtszeit Beachtung finden. In den vielen Läden und Schauwerkstätten kann man so schöne Sachen bewundern, dass man gar nicht alles erfassen kann und aus dem Staunen nicht heraus kommt.
Durch Oberwiesenthal fährt noch eine mit Dampflok gezogene Bahn, die "Erzgebirgsbahn".
Man kann aber auch mit der Seil- oder Kabinenbahn zum Fichtelberg hinauf fahren. Auf das Plateau kommt man auch per Auto oder als Wanderer und die Biker schaffen es auch. Eine besondere Attraktion ist die vierspännige Postkutsche, mit der sich die Urlauber durch die Gegend schaukeln lassen können. Sogar ein Posthorn blasender Kutscher fehlt nicht.
Auf der tschechischen Seite gelangt man über eine gut ausgebaute Schnellstrasse bequem nach Karlsbad, uns als Kurzentrum bekannt, wobei der jetzige Zustand die Bedeutung mehr auf Zentrum, als auf Kur zulässt.
Reiche russische Geschäftsleute haben sich dort niedergelassen und Häuser gekauft, restauriert und Geschäfte eröffnet. Größtenteils sind es sehr noble Restaurants und Kaufhäuser, nichts für das kleine Portemonnaie.
Auch die bekannte Kur-Metropole Marienbad erreicht man ohne Probleme, wenn man ca.55 km weiter fährt durch kleine Ortschaften und abwechslungsreiche Landschaften.
Der Kurbad- Charakter von Marienbad ist erhalten geblieben und wurde ausgebaut. Anziehungspunkt ist das wunderschöne Wasserspiel, das zu jeder vollen Stunde zu ausgewählten Melodien seine Fontänen tanzen lässt.
Unter den Arkaden der Trinkhallen finden allerhand Künstler und Darsteller ihr Publikum. Man kann gemütlich sitzen, oder man lässt sich mit einer nostalgischen Pferdekutsche durch den Kurpark fahren. Es gibt auch viele erhaltene Denkmäler, die an Aufenthalte berühmter Leute der Vergangenheit, erinnern. So auch an Goethe, aber wo war der nicht?
Ein Mahnmal, die "Jungfrau auf der Spitze" erinnert an die russischen Besatzer.
Zum Erhalt und Aufbau von Marienbad haben inbedeutendem Maße die Ungarn beigetragen.Sie besitzen Aktien-Anteile auf Zeit, die aber von Tschechien später wieder zurückgekauft werden können, wenn es die finanzielle Lage zulässt.
Man nimmt bei so einer Reise viele interessante Eindrücke auf, die ich versucht habe zu schildern. Wenn dadurch die Lust geweckt wurde, einmal an diesen Fleck Erde zu reisen, wird es bestimmt noch viel zu entdecken geben. Es ist auch ein Paradies für Wintersportler und Kanubegeisterte und nicht nur für Heilung Suchende.
