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Freizeit

Radrundfahrt Hullerner See*


Bereits vor Monaten hatte die SINN-Aktiv-Radfahrgruppe auf einem ihrer Basistreffen beschlossen, eine 3-Tages-Tour vorzubereiten und zu organisieren.

Gute Erinnerungen an eine Radtour aus dem im vorigen Jahr führten zu dem Entschluss, als Übernachtungsstation erneut das Hotel „Zum Steverstrand“ in Lüdinghausen auszuwählen mit der Absicht, von dort aus weitere Fahrten zu starten.

Ein 4-köpfiges Erkundungsteam plante anhand der vorliegenden Radkarten eine Tour, die als Ziel den Hullerner See haben sollte. Vorsorglich erkundete das Team auch mit den Rädern die Strecke auf ihre Besonderheiten.

1. Tag

Vor etwa 3 Wochen war es dann soweit. Eine 17-köpfige Gruppe startete vom Johannes-Baldauf-Haus am Henry-Dunant-Weg in Ahlen. Das Wetter zeigte sich heute von seiner guten Seite. Die Fahrt führte zunächst entlang der Werse auf einer Teilstrecke des Werse-Radweges in Richtung Norden über Borbein und die Dorfbauernschaft mit dem Zwischenziel in Drensteinfurt. Dort war durch das Führungsteam für alle Teilnehmer im Westfalen-Café Franke zu 11.00 Uhr ein reichhaltiges gemeinsames Frühstück bestellt und vorbereitet. Nach den ersten zurückgelegten 15 Kilometern hatte sich bereits dafür ein Bedarf für eine Stärkung eingestellt.

Gut gestärkt radelte die Truppe durch die Bauernschaft Rieth nun in Richtung Ascheberg und überquerte dort die Autobahn A 1. Durch die westfälische Parklandschaft führte uns der Weg mit einigen kleinen Unterbrechungen über Piekenbrock nach Nordkirchen. Das Schloss Nordkirchen, auch als „Westfälischen Versailles“bezeichnet, ließen wir zunächst links liegen, da wir es bereits von früheren Unternehmungen kannten.

Die Mehrzahl der Teilnehmer erlaubte sich einen Blick in die in der Ortsmitte am Mauritiuskirchplatz von Nordkirchen gelegene barocke Hallenkirche St. Mauritius (erbaut 1715 durch den Baumeister Gottfried Laurenz Pictorius) und ließ sich dort für einige Minuten zu einer Besinnung nieder.

Der Kirche gegenüber steht die ehemalige Küsterei, die von dem durch zahlreiche bedeutende Gebäude im Münsterland bekannten Baumeister Johann Conrad Schlaun 1733/1734 erbaut wurde. In dieser Küsterei befindet sich jetzt das „Schlaun-Café“. Dort wurden wir gegen 14.30 Uhr schon erwartet; die Tische waren bereits vorbereitet und mit Kaffee und Kuchen eingedeckt, wie es durch das Führungsteam vorbestellt war.

Nach Beendigung der Kaffeepause starteten wir zur für heute letzten Etappe von nur ca. 5 km in das Hotel „Zum Steverstrand“, das südlich von Lüdinghausen in der Bauernschaft Ermen gelegen ist. Die Räder konnten in einer Sammelgarage gemeinsam untergestellt und anschließend die reservierten Zimmer von allen Reiseteilnehmern bezogen werden.

Nach einem erfrischenden Bad in der Dusche schmeckten allen im Biergarten auch zur inneren Erfrischung die gekühlten Getränke. Die auf der Fahrt gemachten Eindrücke und Erlebnisse sowie heitere Geschichten machten die Runde, bevor es dann zum gemeinsamen Abendessen ging.

2. Tag

Über Nacht hatte es geregnet; es herrschte trübes Wetter. Nach dem gemeinsamen und ausgiebigen Frühstück starteten wir dann mit unseren Rädern in westlicher Richtung durch die Bauernschaft Tüllinghoff, überquerten den Dortmund-Ems-Kanal und anschließend die B 235, die von Olfen nach Lüdinghausen führt.

Danach überraschte uns eine ca. 1,5 km lange stetige Steigungsstrecke, die von allen Teilnehmern größte Anstrengung verlangte, ehe wir die B 474 erreichten, die von Olfen nach Seppenrade führt. Nach einer kurzen Wegstrecke in südlicher Richtung auf dem Radweg entlang der B 474 bogen wir wieder nach rechts ab, um auf ausgeschilderten Wirtschaftswegen in die Bauernschaft Rechede und anschließend in nordwestlicher Richtung durch die Bauernschaft Reckelsum zu kommen. Bald überquerten wir die B 58 und gelangten schließlich in die Bauernschaft Emkum. Dort war man in reger Vorbereitung zu den Feierlichkeiten einer Bauernhochzeit. Das Festzelt war bereits errichtet; dem Treiben sahen bereits die hübsch geschmückten „Strohballen-Gäste“ zu.

Kurz darauf erreichten wir das Gebiet nahe des Hullerner Stausees.

Der Weg führte für etwa 3 km weiter entlang auf dem nördlich des Sees verlaufenden Weg, der wegen des meist sandigen Bodens von allen Radfahrern volle Konzentration erforderte. Glücklicherweise hatte der über Nacht gefallene Regen dazu geführt, dass sich der lose Sandboden etwas gefestigt hatte. Unmittelbar rechts des Weges grenzt das Waldgebiet der Borkenberge an, das als ehemaliges Manövergelände der Bundeswehr zum Sperrgebiet ausgewiesen ist.

Gegen Mittag erreichten wir unser Etappenziel am Westende des Hullerner Sees: das Restaurant „Alter Garten“, Haltern.

Die gekühlten Getränke und ein kleiner Imbiss waren für alle eine willkommene Stärkung nach der doch teils anstrengenden Fahrt.

Nach der Mittagspause begann der Rückweg, der uns entlang des auf der südlichen Seite des See verlaufenden Weges ostwärts durch bewaldete Gebiete führte. Immer wieder bot sich an Aussichtpunkten oder am Ufer die Gelegenheit für einen Blick auf den idyllisch gelegenen See.

Nach der erneuten Überquerung der B 58 kamen wir in die Bauernschaft Kökelsum.

Vorbei an der „Füchtelner Mühle“ gelangten wir schließlich zum „Kökelsumer Bauernladen & Café“. Dort bot sich die Gelegenheit zum Genuss eines gekühlten Getränks oder von Kaffee und Kuchen.

Der Wetterbericht hatte für diesen Tag leichten Regen vorhergesagt. Da bereits einige Regentropfen fielen, machten sich alle Radler auf zur Rückfahrt in unser Hotel. Glücklicherweise hörte es bald auf zu regnen. Doch bald kamen wir wieder in den Bereich, der uns morgens wegen der unerwarteten Steigungen alle Anstrengungen verlangt hatte. Nur diesmal mussten die „Höhen“ in östlicher Richtung ebenfalls mit viel Kraft erstrampelt werden. Erholsam wurde es erst dann, als es wieder bergab ging und wir die Räder laufen lassen konnten.

Bald erreichten wir ohne die vorhergesagten Regenschauer wieder unser Hotel.

Nun hieß es wieder: duschen, umziehen und Abendessen.

3. Tag

In der vergangenen Nacht hatte es erneut geregnet. Das waren keine guten Aussichten für die Rückfahrt, die heute anstand. Nachdem wir gefrühstückt und alle notwendigen Formalitäten im Hotel erledigt hatten, starteten wir gegen 10.30 Uhr zur Rückfahrt, die uns wieder über Nordkrichen, durch den Park des Schlosses in Nordkirchen, über Capelle zum Schloss Westerwinkel führte. Bei einer Rast im angrenzenden Golfplatz sahen wir interessiert den Golfern bei der Ausübung ihres Sports zu. Norbert hatte mit zwei Golfern Kontakt aufgenommen, um den Versuch zu unternehmen, einmal ordentlich einen Golfball abschlagen zu können. Das misslang ihm aber auch nach mehreren Versuchen, so dass er schließlich sein Vorhaben abbrach. Nach dieser Pause führte uns der Weg über Herbern zum „Heidekrug“. Dort konnten wir wieder neue Kräfte sammeln bei einem gemeinsamen Essen, das aus Schnitzeln, Pommes frites und Beilagen bestand. Das drohende Regenwetter zwang uns alsbald zur Fortsetzung des Rückweges, der uns über die Bauernschaft Nordick durch das Krähenland in Richtung Ameke führte.

Kurz vor Ameke begann es dann zunächst leicht und alsbald etwas heftiger zu regnen. Als dann aber dicke Tropfen fielen, mussten wir anhalten und uns unter Bäumen unterstellen. Wir zogen Regenkleidung an. Doch bald hört der Regen wieder auf. Über Walstedde kamen wir schließlich wieder in heimatliche Gefilde und erreichten Ahlen ohne weitere Anstrengungen oder besondere Pannen. Wir hatten an den 3 Tagen eine Gesamtstrecke von ca. 140 km zurückgelegt.

  • * Der Hullerner See ist weniger bekannt, doch nicht weniger schön als der Halterner Stausee. Die Talsperre Hullern (Hullerner See) staut die Stever oberhalb des Halterner Stausees. Endgültig fertiggestellt wurde dieses künstlich angelegte Staubecken mit einem Stauvolumen von ca. 11 Mio. m³ im Jahre 1985. Die Wassertiefe beträgt maximal acht Meter.
    Die Talsperre dient zur Wassergewinnung.

  • Der stillen Erholung von Spaziergängern und Radfahrern ist der idyllisch gelegene See vorbehalten. Eindrucksvolle Seeblicke bietet der Rundweg mit beschaulichen Aussichtsplätzen.

  • Der See ist ein Geheimtipp für Naturfreunde, die dort über das ganze Jahr eine Vielzahl von Beobachtungen der Vogelwelt machen können, z.B. Kormorane, Haubentaucher, Gänse, Reiherenten, Tafelenten, Graureiher und mit etwas Glück sogar Fischadler.
    Den Hullerner See erreicht man von der Ausflugsgaststätte Heimingshof oder vom Stockwieser Damm aus, Parkplatz am Lakeside Inn, zu Fuß entlang der Stever.


Foto: ga
Foto: ga/Radfahrergruppe
Foto: ga, Schloss Nordkirchen

Foto: ga, Schloss Nordkirchen
Foto: ga, St. Mauritius in Nordkirchen
Foto: ga, St. Mauritius, Nordkirchen
Foto: ga, Vorbereitung einer Bauernhochzeit
Foto: ga, Hullerner Stausee
Foto: ga, Hullerner Stausee
Foto: ga, Hullerner Stausee
Foto: ga, Wegweiser im "Alten Garten"
Foto: ga, Füchtelner Mühle
Foto: ga, Kökelsumer Bauernladen-Café