Gastautoren
"Es war einmal"
- Allgemeines
Ein Gedicht über den Hering von unserer Gastautorin, das mal wieder zum Schmunzeln verleitet.
In der „guten alten Zeit“ war Hering ein Essen für Arme.
Wir sollten den Hering, solange wie es ihn noch gibt, mit Genuss verspeisen, denn bald, wenn nichts unternommen wird, ist er ausgestorben.
Ein schlichtes doch sehr schmack- und nahrhaftes Gericht ist der eingelegte Hering mit Pellkartoffeln.
Es war einmal...
Es war einmal ein fetter alter Hering,
der wünschte sich nichts so sehr,
als einmal noch zu schwimmen,
in einem großen, sauren Sahnemeer.
Fünf Gurken in einem Einmachglas
standen - zu eng und zu sauer:
„Das ist nichts für uns auf Dauer,
wir verschwinden aus dieser Farce! “
Drei Zwiebeln im Beet - frühreif,
schälten sich aus der ersten Schale,
tanzten auf - in Ringen gleich,
qualifizierten sich - für ihr Finale.
Im weißen Meer sah ein Apfel - gelb -
Gurken und Zwiebel ertrinken.
Gewürfelt rief er noch „ Can I help?“,
begann selbst darin zu versinken.
Fünf Wacholderbeeren hatten es satt,
drückten sich an ein Lorbeerblatt.
10 Pfefferkörner vor Neid erblassen,
sich auch auf das Blatt niederlassen.
Da war der Schwerpunkt überschritten,
alle miteinander - in die Tiefe glitten.
Und was der Hering nicht bedachte,
eingelegt - in mundgerechte Stücke,
er sein Ende in saurer Sahne verbrachte.
© diekleinebenzmann
Foto: ro18ger/www.pixelio.de
