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Gastautoren

Noch können wir etwas tun!!!

Unsere Gastautorin ist besorgt um den Fortbestand der Rosskastanie.

Ich frage mich, ob unsere Urenkel im Herbst noch die Früchte der Rosskastanien sammeln können, um damit zu basteln?

Auf meinem gestrigen Rundgang habe ich festgestellt, dass die wunderschönen alten Kastanienbäume teilweise von der Minierraupe befallen sind. Wenn nichts dagegen unternommen wird, werden diese Baumriesen wohl bald nicht mehr stehen.

Die Raupen der Miniermotte bedrohen den Bestand der Rosskastanien, besonders der weißblütigen. Die Motten legen ihre Eier auf die Oberseite der Blätter ab. Schlüpfen die Raupen, bohren sie sich in die Blätter und beginnen ihr zerstörerisches Fresswerk. Die Blätter werden braun, statt grün. So sind die Kastanien spätestens im Juli oder August schon kahl.

Im Herbst verpuppt sich die Raupe der Miniermotte und lässt sich mit dem herabfallenden Blättern zu Boden fallen. Dort überwintert sie und im folgenden Jahr, wenn es wieder wärmer wird, kann die nächste Generation ausschwärmen zu ihrem tödlichen Fressen.

Da die Raupen sich von dem Blattgrün ernähren, können die Bäume zu wenig Chlorophyll aufbauen, das sie für den Stoffwechsel und als Sonnenschutz brauchen. Die Bäume sterben nicht direkt durch die Miniermotte, sie werden von Jahr zu Jahr mehr geschwächt, bis sie absterben.

Die effektivste Methode als Rettung der Kastanie ist immer noch das Einsammeln des Laubes, da der Nachwuchs der Miniermotte jetzt schutzlos in den herabfallenden Blättern liegt. Werden diese eingesammelt und vernichtet, wird die Vermehrungskette wirksam unterbrochen. Nur wenn dies flächendeckend beherzigt wird, werden wir auch in den kommenden Jahren bis weit in den Herbst Kastanienbäume mit leuchtenden grünen, roten, gelb-bunten Blättern stehen.

Und noch eine Hoffnung gibt es: Vielerorts werden schon zum Schutz vor den Miniermotten gelb-blühende Kastanienbäume angepflanzt, da sich bisher gezeigt hat, dass sie nicht von diesen Raupen befallen werden.

Noch können wir etwas tun gegen dieses Sterben der Rosskastanie!!!
Gegen den Befall bei den weiß- und rotblütigen Rosskastanien von dem Bakterium Pseudomonas, der Tor und Tür öffnet für Pilze, sieht hoffnungslos aus, denn diese Bakterien sind der wahre Feind der Kastanie, gegen den bisher jedes Mittel versagt.
© diekleinebenzmann
Foto: Birgit/www.pixelio.de

Foto: Birgit