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Kultur

Münsterland = "sagen" - haftes Land (14)

Weiter geht es in unserer Serie mit der Sage von der "Hexenküche zu Tecklenburg"

Die Hexenküche zu Tecklenburg

In einer Felsenhöhle bei Tecklenburg hielten in alter Zeit Hexen und Zaubererihre Zusammenkünfte ab. Auf Besebstielen kamen sie in der Mittagnachtsstunde herangeflogen. In der „Hexenküche“ brauten sie ihre verderblichen Zaubermittel.Der Lehrmeister war der Teufel in eigener Person.Nach getaner Arbeit vergnügte man sich mit Trunk und Tanz. Der Teufel mit der ältesten und hässlichsten Hexe eröffnete den Reigen. Wehe dem Menschen, der es wagte, das höllische Treiben zu stören. Ein schmerzhafter lähmender Hexenschuß und ein baldiger Tod waren sein Los. Einst ging in der Nacht ein Tecklenburger Graf an dem Felsen vorbei. Er hörte da teuflische Kreischen und Johlen und sank um, wie vom Schlage getroffen. Am anderen Morgen fanden ihn seiner Dienerund trugen ihn klagend ins Schloss. Der Sterbende erzählte, was geschehen war, und nun wusste man, dass es für ihn keine Rettung gab. Nur die fromme Gräfin verzagte noch nicht. In der nächsten Nacht kleidete sie sich in ein weißes Gewand, nahm ein Kruzifix in die Hand und ging betend aus dem Schlosse den Teufelsklippen zu. Ihre Frauen und Mädge folgten von ferne.Als sie auf dem Felsen angekommen war, erdröhnte ein gewaltiger Donnerschlag. Die Felsen bebten und zerrissen, und aus dem Spalt stieg hohnlachend der Teufel herauf und streckte seine Krallen nach der Gräfin aus. Sie aber betete laut und hielt ihm das erhobene Kruzifix vor die hasssprühenden Augen. Da zuckte der Böse zusammen, stieß ein klägliches Geheul aus und sprang in die Ebene hinab. Ihm folgten seine Gesellen mit wutverzerrten Gesichtern. Auf dem Felsen aber stand betend die fromme Gräfin. Als sie in die Burg zurückkehrte, war ihr Gemahl genesen. Seit jener Nacht mied der Teufel den Felsen.Nieman hat ihn oder einen vn seinem Anhange noch dort gesehen. Den Eindruck aber, den sei Fuß und seine Faust beim Sprunge hinterlassen haben, können Regen und Sonnenschein nicht verwischen.

Foto:Erich Westendarp/www.pixelio.de

Foto: Erich Westendarp