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Kultur

Münsterland = "sagen" - haftes Land (15)

Als nächstes berichten wir  in unserer Serie von der Sage über  "die Geister der Davert"

Die Geister der Davert

Die münsterländischen Geister sind nach dem Volksglauben in die Davert verbannt. Das ist ein großes Wald-, Heide- und Moorgebiet auf der Grenze der Kreise Münster und Lüdighausen., das seinen Namen von der darin gelegenen zerfallenen Davensburg hat. Da spukt der wilde Jäger, ein verbannten Davensberger Ritter, der seine Bauern übel behandelte, der ein Sabbatschänder war und selbst am Osterfeste auf die Jagd ging. Bei Nacht und Nebel jagte er mit seiner wilden Meute mit Lärmen und Halloh durch den Wald .

Da fährt im prächtigen Gespann der Rentmeister Schenkewald vom Schloß Nordkirchen durch die Luft, zur Strafe für die ungerechten Plackereien, die er an den Bauern verübte.

Im Heubrok führt zur Nachtzeit ein kleines Männchen durch sein Hohorufen die Wanderer in die Irre, und am Hövelsteige sitzt die Spinnerin Leonore, die mit zu kleiner Haspel die Leute betrog und dafür hier büssen muss.

Im bleichen Schein des Mondes tanzen auf den Wiesenfluren zwei alte Jungfern, die mit dem Teufel im Bunde standen, der sich selbst noch manchmal hier sehen lässt. Menschen, die ihn verspotten, schleudert er meilenweit durch die Luft, dass die Arme und Beine brechen.

In der „Hohen Ward“ zwischen Albersloh und Hiltrup geht bei großem Unwetter der Heidemann umher, der besonders die Mädchen erschreckt. Er trägt sie unter seinem weißen Mantel im Sturm über die Heide, drückt ihnen ganz sanft einen Kuss auf die Stirn und lässt sie, ohne ein Wort zu sagen, nieder. Vor Schrecken darüber sollen schon manche gestorben sein.

Im „Königsgrab“ im nördlichen Teil der Ward ruht der Sage nach der Heidenkönig Goldemar. Nachts um die Geisterstunde eilt er auf fliegendem Rosse durch den Wald oder erscheint dem einsamen Wanderer, der in später Stunde seiner Wohnung zueilt, in weißem Gewande und geschmückt mit goldener Krone. -

Wenn wir an Gespenster und Spukgestalten nicht mehr glauben, gesehen haben wir sie alle irgendwo doch einmal; und jeder weiß ganz genau, wann ihm einmal „kalte Schauer“ über den Rücken gelaufen sind.

Foto: Erich Westendarp/www. pixelio.de

Foto: Erich Westendarp