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Kultur

Münsterland = "sagen" - haftes Land (17)

Über den "Grienkenschmied" wird folgendes berichtet:

 

Vom Grienkenschmied

Im Detterberge, einem Ausläufer der Baumberge, wohnt der Sage nach in der Donnerkuhle der Grienkenschmied. Auch in einer Quelle bei Nienberge, der so genannten Grienkeswelle am Rösteberge, lässt die Sage den Schmied hausen, der ehemals den alten Sachsen Waffen und Geräte anfertigte.
Was er schmiedete, war unvergänglich. Kein Rost fraß je eine Pflugschar an, kein Schwert, keine Axt bekam jemals eine Scharte. Belohnung nahm er nie für seine Arbeit. Nur bei Hochzeiten und anderen Feiern verlangte er für die Darleihung eines Bratspießes auch seinen Teil.

Auf dem Wirtshausschild „Zum Grienkenschmied“ von Sprakel ist der Schmied zu sehen, wie er einem lebendigen Pferde einen Schinken ausreißt, weil man ihm den üblichen Braten versagt hat.

Als Ludgrus das Münsterland zum Christentum bekehrte, entfloh der Grienkenschmied aus Zorn über den Fall seiner Götter der Heimat.

„Er fand nicht Rost, er fand nicht Ruh,
und noch in unseren Tagen,
hört man im Baumberg immerzu,
ihn nachts den Amboss schlagen.“

(Im Grienkenschmied lebt der Sachsengott Donar weiter.)

Foto: Erich Westendarp/www.pixelio.de

Foto: Erich Westendarp