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Natur

Mein Garten im Herbst


Ein Garten gibt uns die Chance, ein wenig in Kontakt zu bleiben mit der Natur. Wir erleben dort ihr Werden, Wachsen und Vergehen...

Ein Garten vermittelt aber nicht nur Lebensphilosophie und Erholung. Soll er eine gute Ernte bringen oder seinen Besitzer mit einer Blütenpracht erfreuen, sind in jeder Jahreszeit entsprechende Arbeiten zu verrichten.

Der Herbst ist mit seinen farbigen Blättern und Sträuchern eine der schönsten Jahreszeiten. Doch ist auch hier die Schönheit vergänglich und die bunten Blätter fallen auf Wiesen und Beete.

Das gefallene Laub auf dem Rasen sollte so schnell wie möglich entfernt werden, da das Gras darunter wegen Lichtmangel vergilbt. In einem Steingarten gefallene Blätter sollten ebenfalls unverzüglich beseitigt werden, da die niedrigen Gebirgspflanzen etc. sonst von der Menge der Blätter erdrückt werden. Auch Erika-Pflanzen sollten vom Laub befreit werden. Um sich Arbeit zu ersparen, kann ein 13-mm-Maschennetz über das Erika-Beet bzw. über den Steingarten gespannt werden. Ebenfalls ist es ratsam, ein solches Netz über den Gartenteich anzubringen. Dabei sollten die Blätter häufiger vom Netz abgeschüttelt werden. Eine große Laubmenge

vom Netz zu nehmen, verursacht mühevolle Arbeit. Laub kann sehr gut kompostiert werden. Die dadurch gewonnene wertvolle Komposterde eignet sich gut zum Mulchen oder zum Unterarbeiten.

Nachdem das Laub entfernt wurde, geht es dem Unkraut an den Kragen. Die Erde zwischen den Pflanzen sollte nur leicht durchgeharkt werden.

Einjährige Sommerblumen sollten nicht zu lange im Beet bleiben. Sie sehen sowieso nicht mehr schön aus und stören nur beim Stecken der Frühjahrszwiebeln, die jetzt in die Erde gebracht werden.

Spätestens im Oktober sollten sie aus dem Beet genommen und auf den Komposthaufen geworfen werden.

Im Herbst wird der Rasen zum letzten Mal gemäht. Die Ränder dabei bitte nicht vergessen! Sie müssen noch einmal sorgfältig beschnitten werden, da sie im Herbst oft lang weiterwachsen. Auch der Rasenmäher hat inzwischen seine Pflicht getan. Er wird gründlich gereinigt und geschmiert und gehört zum Überwintern an einem trockenen Platz. Muß etwas repariert werden oder sind die Schneideblätter nicht mehr scharf genug, ist es jetzt an der Zeit, ihn in die Werkstatt zu bringen.

Die Gerüste der Kletterpflanzen sind jetzt ebenfalls zu kontrollieren. Einzelne lose hängende Zweige werden befestigt, damit sie im Winter nicht zu Schaden kommen.

Im Gemüsebeet werden die gelben Blätter von einigen Gemüsesorten z.B. Rosenkohl entfernt. Erbsen- und Bohnenstiele werden abgeschnitten und kommen auf dem Kompost; die Wurzeln verbleiben noch in der Erde. Gitter und Stäbe, die zum Abstützen benötigt wurden, werden nun getrocknet und bis zum nächsten Jahr eingelagert. Wenn das Gemüse abgeerntet ist, kann mit dem Umgraben des Beetes begonnen werden. Das Umgraben sollte besonders bei schwerer Erde bis Dezember beendet sein.

Im Erdbeerbeet werden alle beschädigten und kranken Blätter entfernt dazu auch das Unkraut zwischen den Pflanzen. Bei den Himbeeren und Brombeeren werden die Ruten angebunden, damit sie die Winterstürme gut überstehen. Die Pfosten des Drahtgerüstes müssen kontrolliert werden. Wenn sie von unten her verrottet sind, können sie noch ersetzt bzw. repariert werden.

Knollen und Wurzelballen müssen ausgegraben und über Winter trocken gelagert werden:

Dahlien werden auf ca. 15 cm gekürzt und nach dem ersten Frost ausgegraben, vorsichtig gesäubert (etwas Erde sollte dranbleiben und nach Sorte sowie Farbe gekennzeichnet. Umgekehrt aufgestellt sollen sie austrocknen. Später werden sie in Kartons frostsicher, luftig und trocken gelagert. Ein isolierter Frühbeetkasten kommt ebenfalls zum Überwintern in Frage.

Gladiolen-Knollen werden im Oktober aufgenommen. Um jede Knolle haben sich sogenannte „Brutknollen“ gebildet. Soll der Bestand erneuert und vermehrt werden, entfernt man diese Knöllchen und lagert sie über Winter in trockenem Torf. Im nächsten Frühjahr werden sie wie die anderen Gladiolen eingesetzt und in ungefähr 2 Jahren sind sie zu vollwertigen Knollen geworden.

Knollenbegonien müssen vor dem ersten Frost aufgenommen werden, ohne Wurzeln und Blätter zu beschädigen. Sobald die Stengel welken, werden sie bis auf 3 cm abgeschnitten. Die an den Wurzeln noch hängende Erde wird entfernt und die Knollen überwintern in flachen Kisten mit trockenem Torf an einem luftigen und  frostsicheren, aber kühlen Ort.

Es gibt nur weniger Pflanzen, die zum Überwintern aus der Erde genommen werden. Der größte Teil muß aber im Garten bleiben und entsprechend vor dem harten Winter geschützt werden.

Frisch gepflanzte oder junge Sträucher, Bäume und Nadelhölzer können in der rauen Jahreszeit leicht zu Schaden kommen. Koniferen etc. trocknen durch den kalten Wind aus und werden oft sehr schnell braun. Es ist sehr einfach, diese Hölzer und kleine Bäume durch „Windbarrieren“ zu schützen. Diese Windbarrieren stellen auch gleichzeitig einen Frostschutz dar. Sackleinenbahnen und Flechtwerkmatten , an Pfosten gut befestigt, sind gute Windbarrieren. Für Pflanzen, die rundherum Schutz benötigen, packt man eine dünne Lage Stroh oder Farmlaub zwischen 2 Drahtnetzbahnen, die mit Hilfe eines verzinkten Drahtes zusammengebunden werden.

Einige Zwiebelgewächse sind ebenfalls sehr empfindlich. Eine 15 cm hohe Streuschicht aus Stroh und Baumlauf bietet Schutz vor den Attacken des Winters.

Damit die Bäume nicht verwildern, schneidet man sie jetzt aus. Der „Saftstrom“ des Baumes ist nun nach unten gerichtet und der Baum ist in Vorbereitung auf seine Herbst- und Winterruhe.

Herbstzeit ist Pflanzzeit

Die meisten Pflanzen fangen Ende Oktober an, sich auf ihren „Winterschlaf“ einzustellen. Jetzt ist auch die beste Zeit, laubabwerfende Sträucher, Bäume und Obstbäume umzusetzen. Es schadet ihnen nicht, aus der Erde genommen zu werden. Sie können so einige Wochen überleben, man muß nur dafür sorgen, dass ihre Wurzeln nicht austrocknen.

Sicherlich gibt es noch mehr zu tun im herbstlichen Garten. Jeder Garten hat andere Bedürfnisse, schließlich wurde er nach den Vorlieben seines Besitzern angelegt. Hier wurden nur einige Beispiele beschrieben, damit der Garten und die hier lebenden Menschen und Pflanzen auch im nächsten Jahr wieder eine schöne Zeit miteinander verbringen können.


Foto: Astrid Goetze-Happe/www.pixelio.de

 

Foto: Astrid Goetze-Happe