Zum Hauptinhalt springen

Natur

Wintergäste: Kormorane

Wer in den letzten Tagen als Fußgänger an der Werse entlang wanderte und seinen Blick auch auf die höheren Bereiche der Bäume am Fluss richtete, konnte dort oben einen oder mehrere schwarze Vögel beobachten, die dort auf Beute warten.

Nach näherem Hinsehen stellt es sich heraus, dass es sich um  Kormorane handelte. Die etwa gänsegroßen Vögel tragen ein schwarzes Gefieder und haben einen gelben Schnabel, eine weiße Kehle und Wangen. Im Flug sind sie an ihrer auffallenden Silhouette als "fliegendes Kreuz“ zu erkennen. Sie sind in unserer Region hin und wieder Wintergäste.

Unter den Wasservögeln ist der Kormoran eine Kuriosität: Der weitverbreitete Schwimmtaucher hat nämlich kein wasserfestes Federkleid. Daher verbringt der Zugvogel einen Großteil seiner Zeit damit, seine Flügel zu trocknen. Kormorane sind Wasservögel und ernähren sich von Fischen. Um ihren Nahrungsbedarf von bis zu fünfhundert Gramm Fisch am Tag zu decken, gehen sie mit ihren Artgenossen auf Jagd. Allerdings wird der Fischräuber seit jeher unerbittlich verfolgt. In Deutschland stand dieser Zugvogel in den 1980er-Jahren sogar kurz vor dem Aussterben; mittlerweile haben sich die Bestände jedoch erholt.

Kormorane leben in Kolonien an Binnenseen und großen Flüssen. Dort besiedeln sie hohe Baumkronen, die ihnen als gesellige Schlafplätze und Ausgangspunkt für die Jagd dienen. Aufgrund ihres großen Nahrungsbedarfs sind die Zugvögel vor allem bei Fischern unbeliebt, zumal die Kolonien schnell auf eine Größe von mehreren Tausend Brutpaaren anwachsen können. Zudem sterben die Nistbäume der Tiere aufgrund des ätzenden Kots innerhalb weniger Jahre ab.  

Foto: ga