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Natur

Die Rose - Königin der Blumen


Die Rose (aus lateinisch rosa) ist die namensgebende Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Gattung umfasst je nach Auffassung zwischen 100 und 250 Arten.

Diese bilden durch ihre typischen Merkmale Stacheln, Hagebutten und unpaarig gefiederte Blätter eine sehr gut abgegrenzte Gattung. Rosen wachsen bevorzugt auf kalkhaltigen Böden.
Gärtnerisch wird zwischen Wildrosen und Kulturrosen unterschieden.

Rosen werden seit mehr als 2000 Jahren als Zierpflanzen gezüchtet. Bereits im antiken Griechenland (etwa 600 v.Chr.) bezeichnete die griechische Dichterin Sappho  Rosen als die "Königin der Blumen", ein Begriff, der heute noch in aller Munde ist.
In vielen Kulturen spielen Rosen eine bedeutende Rolle. Seit Jahrtausenden gibt es in Persien Rosengärten, in denen besonders Rosen mit gefüllten und stark duftenden Blüten gezogen wurden.

Die Rose steht wie keine andere Blume stellvertretend für die Liebe. Der Sage nach nahm Eva bei der Vertreibung aus dem Paradies heimlich eine Rose mit und brachte sie so in unsere weltlichen Gärten. Die Verknüpfung der Rose mit Liebe zu Adam und tiefer Empfindung zieht sich seither durch die gesamte Zeitgeschichte. Im indischen Tantra symbolisiert die Rose das Herz.
Rote Rosen gelten seit dem Altertum als Symbol von Liebe, Freude und Jugendfrische. Die Rose war der Aphrodite, dem Eros und Dionysos geweiht, später der Isis und der Flora. Bei den Germanen war sie die Blume der Freya. Antike Sagen beschreiben die Entstehung der Rosen als Überbleibsel der Morgenröte auf Erden, als zusammen mit Aphrodite dem Meerschaum entstiegen, oder aus dem Blut des Adonis entstanden.

Im Römischen Reich erreichte der Rosenkult eine weitere Hochblüte. In der Kaiserzeit wurden Rosen in Glashäusern gezogen und aus Ägypten importiert.

Selbstverständlich vereinnahmte auch das Christentum die Rose für sich. Symbolisch für die Reinheit der Jungfrau Maria stand die weiße Rose. Von der Rosa rubiginosa, der Weinrose, glaubte der Mensch des Mittelalters, dass sie aus einem Blutstropfen Christi erwuchs, der aus der Dornenkrone des Gekreuzigten stammte.

Im Islam und in der persisch-arabischen Literatur ist die Rose ein heiliges Symbol und steht für eine, den Glanz der Schöpfung enthaltende Manifestation des Göttlichen.
Im Mittelalter wurde die Rose zunächst nur in Klostergärten als Heilpflanze gezogen.Die Rose galt im Mittelalter auch als bewährtes Liebesmittel.

Erst in der Renaissance und nach der Reformation wurden in Europa verstärkt die neuen Kulturrosen kultiviert, sie waren der Grundstock der europäischen Gartenkultur. In Barock und Rokoko setzte sich die Rose in Europa als Königin der Blumen durch und hielt auch in Stadt- und Bauerngärten Einzug.

Die Rose wurde ein häufig abgebildetes Emblem auf Bannern, Wappen und Münzen. Besonders die Engländer haben die Rose für ihre nationale Identität entdeckt. Nach den Rosenkriegen des Hauses Lancaster gegen das Haus York, deren Name sich aus den Wappen der beiden Adelsgeschlechter herleitet, wurde die Rose zur Nationalblume erhoben. Trug das Haus Lancaster die rote Rose auf ihrem Banner und das Haus York die weiße Rose, so steht die Tudor-Rose mit ihren roten und weißen Blütenblättern für die Aussöhnung der beiden Adelsgeschlechter.

Die wichtigste Nutzung der Rosen ist die Verwendung als Zierpflanze, sowohl als Gartenpflanze als auch als Schnittblume. Das Rosenöl (Rosae aetheroleum) wird in der Parfumindustrie verwendet. Das bei der Gewinnung von Rosenöl anfallende Rosenwasser wird bei der Herstellung von Marzipan und Lebkuchen verwendet.

Das weltgrößte Rosarium in Sangershausen im Südharz bildet eine traumhafte Kulisse aus über 8.500 Rosensorten in kunstvoll angelegten Beeten. (www.europa-rosarium.de)

Foto: ga
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