Zum Hauptinhalt springen

Natur

Erdnüsse auf Balkonien

Wer an  Erdnüsse denkt, der denkt unweigerlich an weite Erdnuss-Farmen in Amerika. Dass diese Exoten aufgrund von Züchtungen auch auf unserem Balkon gedeihen sollen, ist zumindestens mal einen Versuch wert.

Zunächst gibt es vielleicht noch etwas Erklärungsbedarf. Erdnüsse sind keine Nüsse. Der englische Begriff "Pea"nuts verdeutlicht es…….es sind "Erbs"nüsse und sie gehören zur Familie der Bohnen. In der Fachsprache heißen Erdnüsse im Englischen daher auch "Groundnuts", da sie in der Erde wachsen……..deshalb auch der Name "Erdnuss".

Dass Erdnüsse längst keine "peanuts" sind, verraten die Ernten weltweit. Zig-Millionen Tonnen werden in den wichtigsten Erzeugerländern wie USA, China, Indien, in Afrika und Indonesien geerntet.

Nun aber zurück zu unseren Zuchtversuchen. Es ist fast nicht zu glauben, aber es gibt die Erdnuss in unseren Gärten. Arachis hypogaea ist ihr botanischer Name. Voraussetzung für ihr Gedeihen ist ein sandiger und lockerer Boden und ein Sonnenplätzchen.

Wenn Sie Ihre Erdnusspflanze selbst ziehen möchten benötigen Sie natürlich ungeröstete Erdnüsse. Am besten suchen Sie sie aus Vogelfuttermischungen heraus.

Diese Erdnüsse werden dann mit einem Abstand von 4-5 cm in einen Balkonkasten mit sandiger Erde gesteckt……ein mittelgroßer Blumentopf tut es zunächst auch. Die Pflanze benötigt ein warmes Klima. Im Hochsommer ist es z.B. ein sonniger Balkon, der windgeschützt ist, ansonsten fühlt sie sich auch in einem warmen Wohnzimmer wohl. In der Saatzeit benötigt sie Wasser, die Erde sollte jedoch ähnlich wie bei Kakteen eher trocken sein.

Schon nach wenigen Tagen ist ein Spross mit einem Blatt zu sehen. Nachdem die Pflanze ungefähr auf 10 cm herangewachsen ist, ist es an der Zeit, sie in Kübeln oder große Blumentöpfe (mindestens 30 cm Durchmesser) zu pflanzen. Nun wächst sie zu einem ca. 50 cm hohen Busch heran. Die Blüten sind langstielig, gelb und sehen aus wie Schmetterlinge, duften wie Veilchen, aber sie blühen nur einen Tag. Und nun will es die Laune der Natur, dass nach Selbstbestäubung und Befruchtung die Fruchtknoten, die vorher noch an langen Stielen sich in die Höhe streckten, krümmend der Erde entgegenwachsen und sich einige Zentimeter in die Erde hineindrücken. Hier in der Erde reift dann die Erdnuss. Während auf der großen Erdnuss-Farm die Natur alles selbst regelt, müssen wir unserer Pflanze im Blumentopf Hilfestellung geben, indem wir, wenn die Pflanze sich neigt und hierbei keine Erde vorfindet, mit der Hand die Fruchtknoten umsichtig in die sandige Erde des Blumentopfes drücken.

Die Erdnussplanze ist einjährig, d.h. sie muß jedes Jahr neu gezogen werden….und etwas Geduld muß man ebenfalls mitbringen, denn vom Keimen bis zur Ernte dauert es ungefähr 200 Tage. Die Pflanze benötigt während dieser Zeit wenig Wasser.

Wenn dann alles gelingt, wird die Mühe mit selbstgezüchteten Erdnüssen belohnt. Damit sie nun auch verzehrt werden können, müssen die frisch geernteten Nüsse noch getrocknet werden. Man gibt sie dazu mit Schale für 20 Minuten in den Backofen, der zuvor auf 130 Grad erhitzt wurde.

Viel Spaß und vor allem viel Erfolg als Erdnuss-Farmer!

Hier finden Sie noch mehr Infos zum Thema.

Foto 1: I-vista/www.pixelio.de
Foto 2: Dieter Schuetz/www.pixelio.de

 

Foto 1: I-vista
Foto 2: Dieter Schuetz