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Natur

Frühlingsboten: Winterlinge


In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Schneeglöckchen findet man oft in unseren Gärten die weniger bekannten Winterlinge (botanischer Name: Eranthis hyemalis) mit ihren gelben Blüten.

Sie sind früh blühende Knollengewächse und gehören wie die Ranunkeln in die Familie der Hahnenfußgewächse. Als einer der Ersten bringen sie mit ihren großen gelben Blüten frische Farbe in den noch frostigen Garten. Ihre ca. zweieinhalb Zentimeter großen gelben Blüten leuchten an kurzen, dicken Stielen selbst durch Schnee hindurch. Diese kleinen ausdauernden, kräftigen Pflanzen ähneln sehr stark den gelb blühenden Buschwindröschen und erfreuen jeden Betrachter.


Die Pflanzen vermehren sich in der Natur durch Selbstaussaat; sie können aber auch durch Teilung vermehrt werden. Die Winterlinge benötigen sehr wenig Pflege und fühlen sich in fast jedem durchlässigenGartenboden wohl. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal; jedoch vertragen sie keine Pflanzung direkt unter Nadelgehölzen.


Besonders reizvoll wirken Winterlinge wegen ihrer gelben Blüten neben Tulpen, Schneeglöckchen, Blausternen oder Krokussen. Den Bienen und Insekten bieten die Winterlinge an sonnigen Wintertagen im neuen Jahr die ersten Anflugpunkte und Nahrungsquelle .


Die ursprüngliche Heimat der Winterlinge reicht von Südostfranklreich über Italien und Ungarn bis nach Bulgarien und in die Türkei, wo die Winterlinge vor allem in feuchten Laubwäldern und in Gebüschen und Weinbergen wachsen. Die Pflanzen sind aus ihrer Heimat, dem Mittelmeergebiet, zu uns gekommen und aus Gärten verwildert. Im Rautal bei Jena (Stadtteil Closewitz) ist vermutlich das größte natürliche Vorkommen der Winterlinge. Dort haben sie sich stark ausgebreitet über eine Fläche von mehr als 8.000 m². Vermutlich haben sich die klimatischen Veränderungen positiv auf die Ausbreitung der Pflanzen ausgewirkt.


Foto:ga